Weltcup: Eliminator Sprint vor dem Aus?

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Weltcup Eliminator Sprint: Vielleicht ein Bild, das 2015 der Vergangenheit angehört. ©Marius Maasewerd/EGO-Promotion

Die noch junge Disziplin Eliminator Sprint wird möglicherweise 2015 nicht mehr im Weltcup-Programm sein. Die Mountainbike-Kommission des Radsport-Weltverbands UCI wird dem Management-Komitee der UCI eine entsprechende Empfehlung zur Verabschiedung vorlegen.

Vergangene Woche tagte die MTB-Kommission der UCI zum Thema. Eigentlich hatte man eher damit gerechnet, viele auch gehofft, dass die Kommission dem Vorschlag folgen würde, den der Schweizer Verband im vergangenen Jahr vorgelegt hat. Demzufolge sollte der Eliminator Sprint mit halber Punktzahl in eine gemeinsame Gesamtwertung mit der Cross-Country-Disziplin eingehen.
Doch in der MTB-Kommission kam man zu einem anderen Entschluss.

Die Gründe? Die Finanzen! Und kombiniert damit, das Scheitern mit dem Antrag ins olympische Programm aufgenommen zu werden!
„Wir haben uns dafür entschieden, uns auf die Kern-Disziplinen Cross-Country und Downhill zu konzentrieren und die so gut wie möglich zu präsentieren“, erklärt Simon Burney, bei der UCI zuständig für die MTB-Ausdauer-Disziplinen.

Ob er damit glücklich ist? „Hmm. Nur zu 60 Prozent. Ich verstehe die Gründe, aber ich mag den Eliminator Sprint. Ich wäre zufrieden, wenn wir eine Eliminator Serie außerhalb des Weltcups hinbekommen würden“, antwortete Burney. Was dann allerdings vollends das Spezialistentum fördern würde und mit der ursprünglichen Idee nur noch wenig zu tun hätte.

Finanziell gesehen bedeutet der Sprint eben einen zusätzlichen Tag für Zeitmessung, Personal und so weiter. Den kann sich die UCI aktuell wohl nicht leisten, zumal der Weltcup ja nach wie vor keinen Titelsponsor hat.

Die Disziplin als Solches soll fortbestehen und es soll – ähnlich wie im Four-Cross – auch künftig ein Weltmeister gekürt werden. Den Weltcup-Veranstaltern soll im Zeitplan der Weltcup-Events ein Eliminator Sprint oder ein Short-Race ermöglicht werden, wenn sie es denn wollen.
Bezahlen müssen die den Spaß dann selbst. Und vom Red Bull Media House wird es dann vermutlich auch keinen Live-Stream geben

Schulterzucken oder Aufschrei?
Wenn nicht mehr erfolgreich interveniert wird, oder plötzlich ein Sponsor auftaucht, dann wird in knapp drei Wochen das Management-Komitee dann wohl das Weltcup-Aus für den Eliminator beschließen. Wenn das höchste Gremium der UCI dann die Finger hebt, stirbt ein junges Kind und ein Versuch eine zweite Disziplin zu etablieren. Weltcup-Status hat der Sprint erst seit 2012.

Insgesamt ist das Cross-Country-Lager gespalten, was den Eliminator angeht. Die einen werden das mit Schulterzucken quittieren, die anderen werden aufschreien und das Aus bedauern.
Konzeptionell hat man viel debattiert über Sinn, Zweck und Gestaltung des Formats und es wäre sicher noch Luft nach oben gewesen. Doch das liebe Geld ist natürlich ein Totschlag-Argument, auch wenn es doch eine politische Entscheidung ist, wie man das Geld investiert.

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