Weltcup Hafjell: Simon Gegenheimer feiert ersten Weltcup-Sieg – Federspiel gewinnt Gesamtwertung

 130912_NOR_Hafjell_XCE_Gegenheimer_finish_acrossthecountry_mountainbikeby_Maasewerd
Simon Gegenheimer feiert seinen ersten Weltcupsieg vor Matthias Wengelin. ©Marius Maasewerd/EGO-Promotion

Der Deutsche Sprint-Meister Simon Gegenheimer (Ultrasports-Rose) hat im norwegischen Hafjell seinen ersten Weltcupsieg gefeiert und sich in der Gesamtwertung den zweiten Rang hinter Daniel Federspiel aus Österreich gesichert. Federspiel wurde Vierter hinter dem Schweden Matthias Wengelin und hinter dem WM-Dritten Catriel Soto (Trek Wildwolf). Auf Rang sieben überraschte Simon Stiebjahn (Team Bulls).

Simon Gegenheimer holte in Hafjell nach, was ihm bei der Weltmeisterschaft nicht gelungen war. Der Remchinger war in Pietermaritzburg aufgrund eines eigenen Fehlers im Viertelfinale ausgeschieden und enttäuscht von der WM abgereist.

„Heute habe ich gezeigt, dass ich die Form für das Podest gehabt hätte“, meinte Gegenheimer nach dem ersten Sprint-Weltcupsieg eines deutschen Bikers.

In Achtel- und Viertelfinale versuchte er Kraft zu sparen und das war auch nötig. Der Kurs, den die Organisatoren in Norwegen abgesteckt hatte, war mehr ein Mini-Cross-Country-Kurs, denn das, was man als Sprint kennt. Ein langer Anstieg, Wellen mit Sprüngen und ein zweiter steiler Anstieg zehrten an der Energie.

Im Halbfinale ließ es Simon Gegenheimer erst einmal ruhiger angehen, zog dann aber im letzten Teil des Anstiegs am Österreicher Daniel Federspiel vorbei und qualifizierte sich souverän für die letzten Vier.
„Im Finale wollte ich das wieder so machen, aber dann war ich plötzlich an vierter Stelle. So ruhig wollte ich dann doch nicht machen und habe mich dann bis oben noch an die zweite Stelle gefahren“, beschrieb Gegenheimer das Geschehen.
In Führung lag der WM-Dritte Catriel Soto aus Argentinien.

Gegenheimer setzt alles auf eine Karte – und gewinnt
„Mir hat man gesagt, dass ich am zweiten Anstieg immer der Stärkste sei und darauf habe ich dann gesetzt“, erklärte Gegenheimer. Tatsächlich schaffte er es mit einem Kraftakt am Südamerikaner vorbei zu ziehen und mit seiner guten Technik im folgenden technischen Downhill einen Vorsprung heraus zu fahren.
„Wichtig war, dass ich nach den Sprüngen an seinem Hinterrad dran geblieben bin. Dann habe ich alles auf eine Karte gesetzt, das hat super funktioniert“, so der Nordschwarzwälder. „Ich bin super happy jetzt.“

Der Schwede Matthias Wengelin schnappte sich mit einem waghalsigen Manöver noch den zweiten Rang vor Soto. Vierter wurde Daniel Federspiel, der sich vor Gegenheimer den erstmals ausgefahrenen Gesamtweltcup in der nicht-olympischen Disziplin holte. Gesamt-Dritter wurde der Belgier Fabrice Mels.

Federspiel-Coach Litscher bleibt im Halbfinale fast das Herz stehen

Daniel Federspiel machte durch seinen Viertelfinal-Einzug den Gesamtsieg schon perfekt. Sein Trainer Thomas Litscher, der sich noch im Verletzten-Status befindet, aber mit dem Multivan-Merida-Team vor Ort ist, jubelte da schon seinem Schützling zu.

Im Halbfinale blieb Litscher fast das Herz stehen. Da kam es auf der Zielgerade beinahe zu einem Crash zwischen Federspiel und Gallagher, der in der Downhill-Sektion immer eine irrwitzige Fahrt hinlegte und zur Überraschung des Österreichers plötzlich neben ihm auftauchte. „Wir haben uns mit dem Lenker verhakt und wären beinahe gestürzt“, so Federspiel.

„Das hatte ich im Finale noch in den Gliedern und wollte nichts mehr riskieren. Ich konnte mich nicht mehr so motivieren, wie es nötig gewesen wäre. Aber ich bin total glücklich mit dem was ich dieses Jahr erreicht habe. Der Gesamtsieg ist ja ein bisschen historisch, ich werde das jetzt genießen“, meinte Federspiel.

Stiebjahn: Mit Grundlagen-Training zum siebten Sprint-Platz
Simon Stiebjahn aus Titisee-Neustadt schaffte am olympischen Riesenslalom-Hang von 1994 zu seiner eigenen Überraschung zum ersten Mal den Halbfinal-Einzug. Dort hatte er zwar keine Chance, doch als Dritter des kleinen Finals konnte er auf Rang sieben „mehr als zufrieden“ sein.

„Ich glaube, dass mir die Cross-Country ähnliche Strecke schon entgegen kam. Aber nachdem ich zuletzt so viel Grundlage trainiert habe, hätte ich das überhaupt nicht erwartet. Rang sieben im Weltcup ist super“, kommentierte Stiebjahn.

Der WM-Fünfte Andy Eyring (Bergamont) schied im Viertelfinale aus. „Es ging heute einfach nicht mehr“, gestand Eyring, der am beschriebenen ersten Berg schon abgehängt wurde.

Derweil hat sich Marco Schätzing (Fujibikes-Rockets) am Mittwoch im Training erneut das Schlüsselbein gebrochen. „Es ist der gleiche Bruch wie beim letzten Mal“, erklärte Schätzing. Das „letzte Mal“ ist erst gut zwei Monate her. Schätzing erwischte einen Sprung über eine Welle nicht richtig und flog über den Lenker.

Ergebnisse

Facebook Auto Publish Powered By : XYZScripts.com