Weltcup-Kurs in Albstadt: Cool, hart aber fair

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Blick vom neuen Streckenteil, wo die Rock-Garden-Passagen entstehen werden, hinab ins Bullentäle. Ganz unten die Wiese, auf der die Tech-Zonen angelegt werden. Ganz rechts der bestehende Bullen-Downhill. ©Erhard Goller

Münsingen-Siegerin Maja Wloszczowska (Giant Pro XC) hat Anfang der Woche den Weltcup-Kurs in Albstadt unter die Reifen genommen. Ihr erster Eindruck von den 4,18 Kilometern, auf denen am 18. und 19. Mai der Weltcup-Auftakt stattfindet: „Cool und hart“.

Sie war mit ihrer Einschätzung nicht alleine. Ihre Teamkollegen Fabian Giger und Henk-Jaap Moorlag, sowie die BH-Suntour-KMC-Biker Maxime Marotte und Stéphane Tempier kommen zur gleichen Auffassung.

„Es ist vielleicht der härteste Weltcup-Kurs in diesem Jahr, aber er ist sehr fair“, meinte Henk-Jaap Moorlag nach drei Runden auf der Strecke. Dann grinste er bevor er sich auf der Straße die Beine locker fuhr, schob der Niederländer hinterher: „Ich mag ihn sehr.“
„Ganz schön hart“, meinte auch Maxime Marotte, aber eben „richtig Mountainbike“. Steile Anstiege und technisch anspruchsvolle Downhills. „Tricky“ fand Maja Wloszczowska seien die Abfahrten schon jetzt, obwohl noch nicht alles fertig ist.

Aufgrund des langen Winters hängen die Streckenbauer ein wenig hinter ihrem eigenen Zeitplan.
So ist der geplante „Rock Garden“, noch nicht erstellt. In einem neuen Downhill soll an zwei Stellen eine solche technische Passage eingebaut werden. „Da bin ich gespannt drauf“, meinte Maja Wloszczowska.

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Maja Wloszczowska und Stephane Tempier im neuen Downhill. ©Erhard Goller

Aber auch im zweiten neuen Downhill, der eher „flowig“ zu fahren ist, fehlen noch ein paar Details. „Wenn man frisch ist, dann macht er Spaß. Man muss also bis zum Schluss frisch zu bleiben“, meinte die Polin und lachte.

Wie soll das gehen bei diesen steilen Rampen? „Wenn du kaputt bist, wird das ganz schön schwierig“, meinte sie. Der Kurs dürfte trotz des steilen Geländes komplett fahrbar sein, auch bei Regen. „Ich bin beeindruckt von dem, was hier geleistet wurde. Die haben einen sehr, sehr guten Job gemacht“, lobte die Ex-Weltmeisterin.

„Super cool“, fand auch Fabian Giger den Kurs. Die Steigungen seien eigentlich noch härter als zuvor. Das mag Manchem schon beim Lesen die Schweißperlen auf die Stirn treiben, war das „Bullentäle“ doch schon bisher gefürchtet.
Trotzdem sei die Strecke jetzt „moderner“ meinte Giger. Das ist auch bezogen auf die TV-Übertragungs-Tauglichkeit und die zuschauerfreundliche Ausrichtung.

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Fabian Giger und Maja Wloszczowska im neuen Serpentinen-Anstieg
Vom Bullentäle sind es grade 50 Meter bis zum neuen Serpentinen-Anstieg, der oben nach einer kleinen Schleife wieder parallel zum Uphill in den flowigen Downhill mündet.
„Ich habe ein gutes Gefühl auf dem Kurs. Ich denke, in der letzten Runde wird es aber ganz schön hart werden“, meinte Tempier zu den 4,18 Kilometern mit ihren 167 Höhenmetern und Teamkollege Marotte glaubt, dass man am Schluss aufpassen muss, sich keinen Defekt einzuhandeln, wenn man müde ist.

„Das wird eine große Show“, glaubt Maxime Marotte und Fabian Giger weiß, wie in Albstadt das Bullentäle in den vergangenen Jahren gebebt hat. „In Albstadt sind sowieso immer viele Zuschauer und ich denke für den Weltcup werden auch viele aus Frankreich und der Schweiz kommen“, lässt er Vorfreude erahnen.

Eine kleine Beschreibung für User, die sich auskennen:
Wer die Gonso Albstadt MTB Classic seit 2006 schon mal erlebt haben: Start und Ziel werden auf der Straße vor der Zollernalb-Halle sein, Fahrtrichtung Tailfingen. Dann geht es 90 um die Kurve, 100 Meter danach wieder 90 Grad auf die Wiese, die bisher auch benutzt wurde. Die Strecke macht einen Loop über das Grün, wo auch die Technische Zone passiert wird, zurück auf den Schotterweg, der dann mit in den Wald mündet. Von dort geht es parallel zur Wiese bis zum Anstieg im Bullentäle. Das kennt man.

Die Fahrer biegen ein ins Bullentäle, nach gut 20 Metern aber schon wieder rechts ab. Das ist neu. Weitere 30 Meter später geht es eine kurze, steile Rampe hoch, so dass man parallel zum Bullentäle-Weg oben in der Höhe ist. (Siehe Foto).
Von dort geht es mit drei Switchbacks (Haarnadel-Kurven) wieder ins Bullentäle, wo man im letzten Drittel des Anstiegs wieder raus kommt.

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Blick ins Bullentäle vom neuem Streckenteil. Ungefähr unterhalb des kleinen Skyder-Schilds wird eine der beiden Felspassagen platziert. ©Erhard Goller

In dieser Passage werden noch diese beiden technisch anspruchsvollen Felsengärten eingebaut. Dann wird der Rest des zähen Aufstiegs gefahren. Nach rechts und in einem Linksbogen via Singletrail zum „Teufels-Corner“, der so heißt, weil die hilfreiche Schotter-Firma diesen Namen trägt.

Diese technische Passage mündet nach rechts in eine steile Rampe, die von den Fahrern aber nach rund 30 Metern wieder nach links verlassen wird, um via Bullen-Downhill wieder nach unten zu jagen. Es geht unten über den Schotterweg hinab, schräg links zur Wiese, wo wieder eine Loop gefahren wird. Die passiert die Technische Zone von der anderen Seite, macht dann wieder einen U-Turn nach rechts und quert den Schotterweg links vom Bullen-Downhill zum neuen Uphill und Downhill, wie oben beschrieben. Dem fehlt bisher noch der Name.

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