Weltcup Lenzerheide Nachgedreht (3): Riskiert, gelitten und gegurkt

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Markus Schulte-Lünzum: Ausstieg in Runde drei. ©Marius Maasewerd/EGO-Promotion

Ein Ex-Meister, der den Weltcup in Lenzerheide nicht beenden kann. Von einem, der leidet wie die Hölle. Von einem der einbricht und einem, der seinen persönlichen Hitzerekord bricht. Die Deutsche Vize-Meisterin, der für 24 Punkte zu Ende fährt und ein U23-Fahrer, der drei Runden wie ein Gemüse Fahrrad fährt. Den Weltcup in Lenzerheide nachgedreht, die dritte und letzte Runde.

Markus Schulte-Lünzum (Focus XC) konnte in Lenzerheide nicht an die Leistung von der Deutschen Meisterschaft anknüpfen. Er gab das Rennen auf. „Ich glaube, ich bin schon vor dem Start irgendwann in die Luft gegangen“, meinte Schulte-Lünzum. „Ich habe mich einfach gar nicht wohl gefühlt“, so der Deutsche Vize-Meister. Die Hitze und die Höhe wollte er nicht als „Ausrede“ anführen, doch letztlich bekam er einfach zu wenig Luft in die Lunge.

Er stürzte und dann war die Konzentration weg. „Dann war meine Entscheidung auszusteigen besiegelt“, erklärte Schulte-Lünzum auf Nachfrage. „Nächster Weltcup, nächste Chance“, versuchte er es abzuhaken. „Und es gibt ja auch noch andere Rennen.“ Das nächste am Sonntag beim KMC Bundesliga-Event in Titisee-Neustadt.

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Sein Teamkollegen Florian Vogel erwischte in Lenzerheide auch einen leicht gebrauchten Tag. Der Überflieger des Frühjahrs und zweimalige Weltcup-Vierte erwischte einen guten Start, lag nach einer Runde in der Spitzengruppe, doch dann folgten ein Sturz, Kettenprobleme und ein Reifendefekt. „Ich habe gelitten wie die Hölle“, ließ er per Twitter wissen. Mehr als Platz 21 war nicht mehr drin.

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Markus Bauer (Kreidler Werksteam) war der zweitbeste Deutsche. Allerdings auf einem 44. Platz, der ihn nicht zufrieden stellte. Ein Einbruch in der dritten Runde, als er bereits an 43. Position unterwegs war, warf ihn auf Platz 60 zurück. Ab Runde fünf, ging es dann wieder in die andere Richtung. Die letzte 4,2-Kilometer-Schleife war (von der verkürzten Startrunde abgesehen) seine schnellste Runde (24. Zeit.)

„Wenn man unter die besten 30 will, muss man halt riskieren“, so Bauer. Und fügte mit einem süß-sauren Lächeln hinzu: „Und acht Tage zuvor keine Marathon-WM fahren.“

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Martin Gluth (Novus-OMX) kam zwei Plätze hinter ihm ins Ziel. Ihm war die Startphase misslungen, so dass er sich von Rang 63 nach Runde eins langsam aber sich nach vorne arbeitete. „Das war mein bisher bestes Hitze-Rennen“, meinte Gluth, der diese Bedingungen nicht mag.

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Irina Kalentieva (Möbel Märki) hat als Fünfte ihrem Team den ersten Weltcups-Podiums-Platz beschert. Dabei sah es für die Vize-Weltmeisterin nach zwei Runden nicht so gut aus. Sie lag an elfter Stelle. Doch die erfahrene Russin hat sich das Rennen gut eingeteilt und mit der besten Rundenzeit in der vorletzten und der zweitschnellsten im Schluss-Abschnitt, setzte sie sich noch gegen Maja Wloszczwoska (Kross Racing) durch. „Das Publikum hat mich angefeuert, als ob ich eine Schweizerin wäre“, freute sie sich nicht nur über ihr bestes Saisonresultat.

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Hanna Klein (Team BH-Sr Suntour-KMC) ging mit denkbar schlechten Voraussetzungen in den dritten Weltcup. Nach der Deutschen Meisterschaft in Saalhausen, wo sie Vize-Meisterin geworden war, wurde sie krank. Nach einer Woche Trainingspause, konnte sie eigentlich nicht viel erwarten. Am Mittwoch erstmals wieder im Sattel, am Donnerstag nach Lenzerheide angereist, war auch die Vorbereitung auf die Höhe nicht optimal. Zudem ist Hanna Klein, vorsichtig ausgedrückt, nicht die Hitze-Liebhaberin. „Ich habe natürlich gehofft, aber ich hatte von Anfang an keine Chance und habe auch ans Aufgeben gedacht, aber das ist nicht mein Ding. Letztlich habe ich wenigstens noch ein paar Punkte mitgenommen “, so Hanna Klein. Immerhin 23 gibt es für den 45. Platz.

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Bei U23-Fahrer Christian Pfäffle (Lexware Mountainbike Team) wollte es auch in Lenzerheide nicht richtig laufen. Der Ex-U23-Meister wurde schon in der ersten Runde vom Bike befördert und kam dann völlig aus dem Konzept. „Ich bin drei Runden lang nur rumgegurkt“, so Pfäffle verärgert. „Die letzten drei Runden haben sich dann endlich mal angefühlt wie Rennen fahren.“ Aber es waren halt nur drei von sieben und deshalb nur Rang 26. Aber immerhin, so Pfäffle, sei es besser als wenn die letzten drei Runden nicht gut gelaufen wären. „Daher bin ich jetzt ganz positiv gestimmt“.

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