Weltcup Mont Sainte Anne: Schurter gewinnt Duell gegen Absalon – Fumic Elfter

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Da war alles noch in Butter: Manuel Fumic führt die Verfolgergruppe vor Moritz Milatz an, dahinter der Italiener Gerhard Kerschbaumer und José Hermida. Verdeckt: Lukas Flückiger ©Erhard Goller

Weltmeister Nino Schurter (Scott-Odlo) gelingt in Mont Sainte Anne sein zwölfter Coup im Weltcup, Julien Absalon (BMC Racing) verteidigt als Zweiter seine Weltcup-Führung die Deutschen können den „Bann“ nicht brechen. Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) wird Elfter, Moritz Milatz (BMC Racing) 13.

Es ist wieder nichts geworden mit einem Top-Resultat für die deutschen Herren an der kanadischen Ostküste. Bis zur Hälfte des Rennens über 30,25 Kilometer lief eigentlich alles nach Plan. Auf dem gleichermaßen konditionell wie technisch anspruchsvollen Terrain gingen Fumic und Milatz das Rennen kontrolliert an. In einer sechsköpfigen Verfolgergruppe arbeiteten sie sich bis auf die Positionen sechs und sieben nach vorne.

Doch dann leistete sich Manuel Fumic einen kleinen Fahrfehler und verlor den Anschluss. Kurz darauf „explodierte“ Milatz. „Ich weiß nicht richtig warum. Vielleicht habe ich ein wenig überzogen, als ich mit meinem Teamkollegen Lukas Flückiger mitgefahren bin“, so Milatz.

Der Schweizer war von hinten gekommen und dann zu den Verfolgern des Spitzenduos Schurter/Absalon nach vorne gesprungen. Milatz musste die Gruppe ziehen lassen und landete am Ende mit 3:57 Minuten Rückstand auf Nino Schurter (1:38:15) auf Platz 13. „Wenigstens noch ein mittelmäßiges Resultat. Nächste Woche wird es auf jeden Fall besser“, meinte der Freiburger.

Manuel Fumic wirkte über Rang elf (+3:36) ernüchtert. „Ich habe mir mehr erhofft“, bekannte der Kirchheimer. Sein Strauchler habe ihn „aus dem Konzept gebracht“, so der 32-Jährige. „Ich habe gebraucht, bis ich wieder in meinen Rhythmus gefunden habe“, der sich kurzzeitig noch auf den neunten Rang gefahren hatte, dann aber im Finale wieder zwei Positionen verlor.

Jetzt setzt auch er auf den nächsten Weltcup am kommenden Sonntag in Windham, USA. In der Gesamtwertung verbesserte sich Fumic allerdings sogar von Rang sieben auf sechs. Milatz ist Elfter.

Schurter testet Absalon und entkommt
Dort ist wohl erneut das Duell zwischen Nino Schurter und Julien Absalon zu erwarten. Der Schweizer traf diesmal auf einen Franzosen, der wegen der Geburt seines zweiten Kindes erst am Freitag angereist war und sicher noch etwas müde war.
Zudem musste Absalon nach einem schlechten Start erst einmal Energie aufwenden, um Ende der zweiten Runde zu Schurter aufzuschließen und dann, so erzählte Absalon, auch mehrfach wieder Lücken schließen, die der Eidgenosse in den technischen Passagen aufriss.

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Das war der Moment, der entscheidenden Attacke. Nino Schurter setzt sich von Julien Absalon ab. ©Erhard Goller

In der sechsten von sieben Runden testete Schurter die Befindlichkeit seines Konkurrenten in ersten Anstieg und kam prompt weg. In der folgenden Abfahrt vergrößerte er die Lücke und fuhr souverän zu seinem zwölften Weltcupsieg, 16 Sekunden vor dem Rekord-Weltcup-Sieger. „Am Anfang wollte ich noch nicht auf Biegen und Brechen den Abstand halten, aber als wir zusammen waren, habe ich bemerkt, dass ich im Anstieg stärker bin. Meine Form ist super, es passt alles“, freute sich Schurter, der in den vergangenen Jahren in Mont Sainte Anne, öfter mal mit Defekten zu kämpfen hatte.

Einmal wanderte Schurter auf einem schmalen Grat. In der Einfahrt zur berüchtigten Steinpassage „La Béatrice“ nahm der Schweizer immer eine engere Linie, doch diesmal war Absalon vorne und Schurter musste kurz warten. Nicht lange genug, denn er touchierte das Hinterrad des Doppel-Olympiasiegers und kam zu Fall. Die Brille flog vom Kopf, doch weiter passierte nichts.

Komfortabler Vorsprung in der Gesamtwertung
Absalon war mit seinem Rennen zufrieden. „Nachdem ich die Familie verlassen musste – was nicht einfach war – bin ich froh, dass es so gut gelaufen ist. Mein Vorsprung in der Gesamtwertung ist groß und wenn ich in Windham auch Punkte sammle, kann ich beruhigt zum Finale nach Meribel“, so Absalon. Sein Vorsprung in der Gesamtwertung 260 Punkte vor Schurter.

Dritter wurde der Australier Daniel McConnell, der sich aus einer fünfköpfigen Verfolgergruppe vor den Flückiger-Brüdern Lukas und Mathias durchsetzte.

Bemerkenswerter Auftritt von Martin Gluth
Erfreulich aus deutscher Sicht war noch der Auftritt von Martin Gluth (EBE-Racing) in seinem ersten Elite-Jahr. Der Freiburger fuhr ein kluges Rennen und landete schließlich auf Rang 27 (+7:24). „In der ersten Runde bin ich aus meiner Startposition (68) nach vorne gefahren, aber dafür musste ich nicht überziehen. Dann bin ich mein Tempo gefahren. Hinten raus musste ich kämpfen, aber wenn ich mich auf ein Rennen konzentriere, dann kann ich auch richtig leiden“, so Gluth, der eine Pause in seinem Studium genießt.

Dagegen musste der Deutsche Meister Markus Schulte-Lünzum (Haltern) als 47. erneut eine Enttäuschung einstecken. Möglicherweise lag der Grund dafür in einem Magen-Darm-Infekt eine Woche zuvor. „Ich hatte Kraft für zwei Runden und dann war aus. Es war die ganze Woche schon so komisch. Die Form kann ja nicht einfach weg sein“, meinte Schulte-Lünzum, der nach zwei Runden noch 23. war.

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