Weltcup MSA: Zwei Damen kämpfen um die Kristall-Trophäe

 

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So wird das Damen-Podium weder am Sonntag noch in der Gesamtwertung nach dem Finale aussehen. Die Siegerehrung voriges Jahr von links: Catharine Pendrel, Gunn-Rita Dahle-Flesjaa, Jolanda Neff, Lea Davison und Irina Kalentieva ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Auch die Cross-Country-Rennen der Elite am Sonntag in Mont Sainte Anne ganz im Zeichen der Olympischen Spiele stehen: es bleiben Weltcup-Rennen und sie zählen zur Gesamtwertung. Die zu gewinnen besitzt ja einen Wert für sich. Weltmeisterin Annika Langvad (Specialized Racing) könnte die Grundlage für ihren ersten Sieg legen. Aber auch die deutschen Damen möchten so weit wie möglich vorne landen. Wenn sie weit vorne landet, könnte Sabine Spitz beim Finale in Andorra sogar für einen Podiums-Platz in Frage kommen.

 

Gewonnen hat sie die Gesamtwertung nie und es wird wohl der einzige Titel bleiben, der am Ende ihrer Karriere nicht in ihrem Palmares steht. Aber sechsmal stand Sabine Spitz am Ende der Saison bei der Weltcup-Gesamtsiegerehrung auf dem Podium. Dreimal Zweite, einmal Dritte, einmal Vierte und einmal Fünfte lautet die Bilanz. In verschiedenen Jahren waren Verletzungen oder auch bewusste Entscheidungen gegen die Gesamtwertung und für die Vorbereitung auf einen Höhepunkt der Grund dafür, dass sie keine Rolle spielte.

Aktuell steht Sabine Spitz an zehnter Stelle (408 Punkte), doch weil vor ihr vier Fahrerinnen auslassen, könnte sie sich am Sonntag entscheidend verbessern.

Mit dem Sieg wird sie wohl nichts mehr zu tun haben, denn dafür besitzen Catharine Pendrel (Luna Pro Team) als Zweite (620) und Annika Langvad an Eins (776) ein zu großes Polster. Die dreifache Mont-Sainte-Anne-Siegerin Catharine Pendrel könnte der Dänin mit Platz eins noch mal richtig auf die Pelle rücken.

Titelverteidigerin Jolanda Neff (Stöckli Pro Team, 410) hat ja den Weltcup in Australien ausgelassen, in Albstadt wegen Krankheit verzichtet und fährt an diesem Wochenende das olympische Strassenrennen. Sie scheidet als Konkurrentin also aus.

Nur drei Zähler hinter Sabine Spitz liegt Helen Grobert (Ghost Factory Racing) auf Platz elf. Auch sie könnte den einen oder anderen Platz gut machen.

Helen Grobert war in Livigno im Höhentraining. „Ich sehe das Rennen als Probe für Rio“, sagt die Vize-Meisterin. Klar, es ist die Hauptprobe. Aber sie sagt auch: „Es zählt für mich, meine Leistung abzurufen und um jede Position zu kämpfen.“ Je besser das funktioniert, desto mehr Selbstvertrauen kann sie nach Rio mitnehmen. Und desto mehr Punkte nimmt sie für die Gesamtwertung mit.

 

Adelheid Morath: Den Jetlag wegdenken

Adelheid Morath (BH-Sr Suntour-KMC) blieb der Weg nach Brasilien ja versperrt. Umso motivierter dürfte sie das Weltcup-Rennen angehen. Zumal sie am vergangenen Samstag in Frankreich das Handicap in der Schulter endlich los war. Im Vorjahr war sie dort 13., trotz Handicap mit einem Pedal, was zeigt, dass sie mit der technisch anspruchsvollen Strecke auch klar kommt. Skeptisch ist sie nur wegen der kurzfristigen Anreise ihres Teams. „Da kommt bei mir meistens ein Loch. Aber ich muss das einfach wegdenken“, sagt Morath mit Blick auf den Jetlag.

Sie ist aktuell 16. in der Gesamtwertung. Diesen Platz mindestens zu halten ist auch ein Ziel. Dann könnte sie in Andorra auf jeden Fall aus der zweiten Reihe starten (die ersten 16 werden nach Weltcup-Gesamtwertung aufgestellt).

Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing) ist 22. Sie hat sich mit ihrem Sieg bei der KMC Bundesliga noch mal mehr Sicherheit geholt. Sie scheint im Cross-Country auch immer stabiler zu werden. Es wäre auf jeden Fall keine Überraschung, wenn man sie in Mont Sainte Anne unter den besten 15 wiederfinden würde. „Die Form ist bestimmt gut. Ich hoffe, ich kann sie umsetzen“, sagt Brandau.

Die fünfte Deutsche, die in Mont Sainte Anne auf der Meldeliste steht, ist Nina Wrobel (Merida-Schulte). Ob sie startet hat die 33-Jährige offen gelassen, denn nach einer Serie von unglücklichen Umständen wie Zahn-Kiefer-OP, Sturz in La Bresse mit lädiertem Kie und ausgekugeltem Daumen und schließlich vor der DM einem Sturz mit dem Stadtrad auf nasser Straße, bei dem sie sich den Daumen verstauchte, ist die Saison, nun ja, semi-optimal verlaufen.

Weil der Flug schon gebucht war, ist sie auch schon vor Ort. „Vielleicht fahr ich zum Spaß auch mit. Sofern das auf dieser Strecke überhaupt geht, und ich mich einigermaßen gut fühl. Aber riskieren werde ich nichts“, erklärt Wrobel.

U23: Ohne DM-Podium

In der U23 der Damen befinden sich aus deutscher Sicht nur Hannah Grobert (Ghost) und Theresia Schwenk (Radon) auf der Meldeliste. Das komplette DM-Podium mit Sofia Wiedenroth (AMG-Rotwild), Antonia Daubermann (Global Fine Arts-Stevens) und Clarissa Mai (Link Rad Quadrath) ist nicht am Start.

Die Weltcup-Führende Sina Frei (jb Brunex-Felt) hatte zu Beginn der Saison Mont Sainte Anne auch nicht auf dem Programm. Doch weil die inzwischen 19-Jährige nach drei Siegen vorne liegt, hat man in ihrem Team einige Anstrengungen unternommen, um Sina Frei den Start in Kanada möglich zu machen.

Ihre größte Konkurrentin in der Gesamtwertung ist Kate Courtney (Specialized Racing), die alle vier Rennen gefahren ist und 30 Punkte hinter Frei rangiert.

Insgesamt stehen 20 U23-Damen auf der Meldeliste.

 

 

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