Weltcup Nove Mesto: Schuermans siegt im U23-Rennen und übernimmt Weiß

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Auf Platz zwölf bester Deutscher: Martin Gluth ©Marius Maasewerd/EGO-Promotion

Jens Schuermans (Versluys) hat in Nove Mesto na Morave das zweite Rennen zum U23-Weltcup gewonnen und das weiße Leaderjersey übernommen. Schuermans besiegte Reto Indergand (BMC Racing) und Michiel van der Heijden (Giant Pro XC).
Bester Deutscher wurde Martin Gluth als Zwölfter, Julian Schelb landete auf Rang 14, Christian Pfäffle kam als 20. ins Ziel (alle Lexware-Rothaus).

Für die größte deutsche Hoffnung Markus Schulte-Lünzum (Focus XC) war das Rennen bereits nach wenigen Metern verloren (siehe unten). Julian Schelb hatte sich dagegen nach seiner Krankheit am Start Zurückhaltung auferlegt, um auf jeden Fall ein vernünftiges Ergebnis nach Hause zu bringen. Zwischen Platz fünf und zehn hätte er sich gerne eingereiht, aber daraus wurde nichts.

Um in der harten Startphase mitzuhalten, fehlte ihm die Kraft. So fand er sich erst einmal um Platz 20 wieder. „Ich wollte passiver fahren und dann einfach keine Plätze mehr abgeben. Aber so langsam bin ich absichtlich nicht gefahren, die Power war einfach nicht da“, bekannte Schelb.
Der Münstertäler kletterte langsam wieder nach vorne, hatte aber in der vorletzten Runde noch einmal eine Schwächephase, so dass die Chance auf einen Top-Ten-Platz entschwand.
So war es am Ende Rang 14 (+3:57). „Schade, aber das Gefühl war schon besser als in Albstadt“, meinte Schelb.

Martin Gluth: Endlich auf Zug gefahren
Vier Sekunden und zwei Plätze vor ihm kam Martin Gluth (Helmbrechts) als bester Deutscher ins Ziel. Gluth, der sonst eigentlich immer eine fulminante Startphase zeigt, war in Nove Mesto am Anfang nicht so explosiv wie gewohnt. „Es hat gedauert, bis ich heute in mein Rennen gefunden habe. Aber in der Mitte habe ich gemerkt, dass ich endlich mal richtig auf Zug fahren kann“, erklärte Gluth.

Von Platz 23 arbeitete er sich immer weiter nach vorne und spielte dabei seine technischen Fähigkeiten aus. „Am Schluss lief es richtig super. In der letzten Runde habe noch eine ganze Gruppe überholt“, sagte Gluth nach seinem besten Saisonresultat.
Christian Pfäffle (Neuffen) fand nicht zu seinem gewohnten Rhythmus und landete nur auf Platz 20 (+5:11). „Bei diesem holprigen Boden bringe ich einfach keinen Druck aufs Pedal“, ärgerte sich der Sprint-Zweite vom Vortag etwas.

Jens Schuermans holte sich in Nove Mesto seinen ersten Weltcupsieg. Nach einem weniger guten Start, erreichte er in der zweiten von sechs Runden die Spitze und als sein Fluchtgefährte, der Italiener Luca Braidot, ein Problem mit der Schaltung hatte, fuhr der Junioren-Europameister von 2011 souverän zum Sieg. 1:14 Minuten brachte er zwischen sich und Reto Indergand, der sein bestes Weltcup-Resultat feierte. Weltcup-Titelverteidiger Michiel van der Heijden hatte als Dritter 1:38 Minuten Rückstand.

Markus Schulte-Lünzum: Wo bitte ist hier die versteckte Kamera?
Unglaubliches großes Pech hatte Markus Schulte-Lünzum. Beim Auftaktsieger von Albstadt riss bereits wenige Meter nach dem Start die Kette („ich hatte noch nicht mal geschalten“) und das Rennen war für ihn fast schon beendet, noch ehe es richtig angefangen hatte.

Doch es schien, als wolle er ausgerechnet im weißen Trikot des Weltcupführenden alles Pech auf einmal nehmen. Er rannte in die Technische Zone, ließ eine neue Kette auflegen. Die riss aber sofort wieder, noch bevor er die Tech-Zone verlassen hatte. „Ich dachte, ‚wo bitte ist die Versteckte Kamera’“, erzählte Schulte-Lünzum. Sein ungläubiges Staunen kann man sich vorstellen.
Mit der nächsten Kette, die für eine Zehnfach- und nicht für eine Elffach-Kassette vorgesehen war, machte er sich auf die Verfolgung. „Ich wollte versuchen noch ein paar Punkte zu holen“, erzählte Schulte-Lünzum.

Erst einmal fuhr er schneller als die Spitze, doch als er von hinten ins Feld hinein fuhr, wurde er logischerweise langsamer. Etwa bei Platz 80 war er angelangt, als er einen Hinterrad-Defekt erlitt. Er wechselte auch den noch und fuhr weiter. Dann aber ging das Kettenschloss an dieser falschen Kette auf und das Rennen war für Schulte-Lünzum endgültig aus. „Es ist natürlich bitter auf diese Art das Führungstrikot wieder hergeben zu müssen. Aber ich kann jetzt auch nichts mehr ändern“, meinte er später.
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