Weltcup-Podium: Blumen jetzt doch wieder für Fünf

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Blumen und Geschenke beim Weltcup jetzt doch wieder für die Top fünf. ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Das Fünfer-Podium beim Weltcup bleibt vorerst doch erhalten. Die Beschwerden der Profi-Teams haben den Radsport-Weltverband UCI, wie es scheint, wohl zur Revidierung der viel kritisierten Entscheidung gezwungen.

In Punkt 4.5.006 ist die Regeländerung vermerkt. Da springt einem das Wort „three“ ins Auge – in roter Farbe, als Merkmal für eine Veränderung (Stand: 20.2.13, 17:00 Uhr). Als Grund gab man die Homogenisierung aller Radsport-Disziplinen an. Für das MTB-Publikum mag das nicht die große Rolle spielen, doch für die Mountainbike-Profi-Teams wurde damit ein wichtiges Marketing-Instrument beschnitten. Fotos und Videos vom Weltcup-Podium sind da eben wichtiges Material.

Schon bei einem Meeting im Herbst gab es seitens Team-Vertreter Proteste. Im Downhill-Lager kündigte man gar den Boykott der Siegerehrungen an. Aber auch die Reaktionen bei den Cross-Country-Verantwortlichen waren heftig. Multivan-Merida-Teamchef Andeas Rottler sprach zum Beispiel von einer „Frechheit“. Die Beschwerden scheinen Wirkung gezeigt zu haben.

Aus Kreisen der Weltcup-Veranstaltern, die in Genf mit der UCI zusammen getroffen waren, wurde bekannt, dass man für die Elite-Fahrer nun doch jeweils fünf Blumensträuße bestellen und die Schaumparty vor der Siegehrungswand doch für Fünf organisieren darf. „Das kommt uns auf jeden Fall entgegen“, sagt Daniel Hespeler, Team-Manager bei Cannondale Factory Racing. Auch er hatte deutlich gemacht, dass diese Regeländerung in die falsche Richtung geht.

Warum ein Tour-de-France-Sieger „verantwortlich“ für das Fünfer-Podium ist
Ein kleiner Rückgriff in die Geschichte des Fünfer-Podiums: Bis zum 1.1. 2013 stand an der genannten Stelle im Reglement „five“ und das hatte seinen Anfang wohl beim Weltcup in Cairns 1994 genommen, als ein ganz junger Kerl aus Australien beim Sieg von Bart Brentjens Fünfter wurde. Sein Name: Cadel Evans, 1998 Weltcup-Gesamtsieger und 2011 dann Gewinner der Tour de France.

Damals gab es noch keine Junioren-Rennen im Weltcup und damit der 17-Jährige No-Name vor heimischen Publikum entsprechend geehrt werden konnte, erfand der Organisator, der gleichzeitig sein Trainer war, das Fünfer-Podium. Sein Name: Martin Whiteley. Der Australier war später für die UCI als Technischer Delegierter tätig und ist aktuell Team-Manager von Trek World Racing.   Bilder vom jungen Cadel und dem Fünfer-Podium hat der Fotograf Graeme Murry auf seinem Blog veröffentlicht. (Man beachte die Startnummer!)

So kann das der niederländische Radsport-Journalist Marcel Slagman erzählen, der schon in den frühen 90ern über die noch junge Offroad-Disziplin berichtete. Martin Whiteley hat sich in seiner Eigenschaft als Chef der International Mountainbike Trade Team Organization (IMTTO) in der aktuellen Diskussion natürlich auch für seine eigene Erfindung ausgesprochen.

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