Weltcup Val di Sole: Jolanda Neff zurück an der Spitze – Starke Morath landet auf Rang sechs

FOTO | Wiederholt ihren sechsten Platz von 2015: Adelheid Morath ©Max Fuchs

Beim Weltcup-Finale im italienischen Val di Sole hat die Freiburgerin Adelheid Morath als Sechste zwei Wochen vor der WM ein Ausrufezeichen gesetzt. Die Schweizerin Jolanda Neff feiert mit 20 Sekunden Vorsprung auf Weltcup-Gesamtsiegerin Yana Belomoina aus der Ukraine ihren neunten Weltcup-Sieg.

 

Adelheid Morath kommt erst an 33. Stelle aus der 2,3 Kilometer langen Startrunde. Die 33-Jährige startet aus der vierten Reihe und muss an der ersten engen Passage vom Bike und Laufen. Die Zeit, die sie da verliert, respektive die Kraft, die sie einsetzen muss, um die vielen folgenden Überholvorgänge zu vollziehen, macht sie im Ziel dann auch verantwortlich für die Krämpfe, die ihr die letzte Runde zur Qual machen und einen Angriff auf den fünften Platz von Doppel-Weltmeisterin Annika Langvad (Dänemark) verhindern.

In Runde drei fährt sie Bestzeit. Es dauert aber bis zur vierten von sechs Runden, bis sie auf diesen sechsten Platz nach vorne gefahren ist. In dieser Phase beginnt die Verfolgergruppe, die hinter Neff und Belomoina um Rang drei fährt, zu zersplittern.

Adelheid Morath zeigt in den Kletterpassagen eine bärenstarke Leistung, holt immer wieder Zeit auf, die sie in den Downhill-Abschnitten verliert und kommt bis auf sieben Sekunden an Annika Langvad heran.

„Das Regenbogen-Trikot vor mir hat mich motiviert“, erklärt Morath im Ziel. „Mit den Krämpfen konnte ich dann nichts mehr machen. Aber ich bin einfach happy über mein Rennen. Ich habe das Beste aus der Anfangssituation gemacht.“

Wenn ihr mal der Start besser gelinge, dann sei sicher noch mehr drin.

Mit 2:04 Minuten Rückstand auf Jolanda Neff (1:26:58) und letztlich 21 Sekunden nach Langvad überquert sie als Sechste die Ziellinie. Es ist das drittbeste Resultat, das sie bis dato im Weltcup erzielt hat.

Sattelstütze bricht bei Spitz, Grobert stürzt

Sabine Spitz wird 18. (+5:00). Sie hat allerdings großes Pech mit dem Bruch der Sattelstütze. Das passiert in der ersten Runde, als sie etwa an 15. Stelle fährt. Sie muss mehrere Kilometer im Stehen fahren.

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Sabine Spitz bei der Aufholjagd ©Max Fuchs

„Nach dem Wechsel der Sattelstütze, musste ich auch erst mal den Rhythmus finden, nachdem ich so lange im Stehen gefahren bin. Aber insgesamt habe ich mich nicht so schlecht gefühlt“, erklärt Spitz, die sich von Rang 44 wieder nach vorne fährt. Die letzten drei Runden fährt sie Top-Ten-Rundenzeiten.

„Ich denke, ich habe das Beste draus gemacht und zwei Wochen vor der WM die Belastung gesucht“, meint Spitz.

Für Helen Grobert, die sich vor dem Rennen schon nicht besonders gut gefühlt hat, endet die Konkurrenz nach einem Sturz, bei dem sie sich an Handgelenk und Daumen verletzt.

Jolanda Neff meldet sich zurück

Die Ex-Europameisterin hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet. Mit ihrem ersten Weltcupsieg in dieser Saison und dem Neunten insgesamt, hat Jolanda Neff zwei Wochen vor den Weltmeisterschaften ein Ausrufezeichen gesetzt. Die Schweizer Meisterin gewinnt das Weltcup-Finale im Val di Sole mit 20 Sekunden Vorsprung auf Yana Belomoina aus der Ukraine, die schon vorher als Gesamtsiegerin festgestanden hat. Dritte wird die Polin Maja Wloszczwoska mit 1:08 Minuten Differenz.

Als Jolanda Neff zu Beginn die führende Position einnimmt, muss man noch nicht mit so einem Effort rechnen. Die Führung wechselt dann auch, doch Jolanda Neff bleibt immer in der Spitzengruppe vertreten. Nach Runde eins von sechs stürzt Weltmeisterin Annika Langvad in einer Abfahrt hinter Neff und Belomoina an dritter Stelle liegend.

Die Lücke, die dadurch entsteht, können die Verfolgerinnen nicht mehr schließen. Belomoina und Neff arbeiten zusammen und vergrößern den Abstand auf 20 bis 25 Sekunden. „Es war super cool mit Yana zu fahren, wir haben fair abgewechselt“, beschreibt Neff diese Phase, die bis zur vorletzten Runde andauert.

Schulter macht Fortschritte

Dann eröffnet Neff im ersten Anstieg des Vier-Kilometer-Kurses das Feuer. Mit sechs Sekunden Vorsprung geht sie in die nächste Abfahrt, baut dort noch aus und hält das Niveau. Sie lässt Belomoina keine Chance mehr heranzukommen.

„Diese Woche hat die Schulter noch mal einen richtigen Fortschritt gemacht. Heute war es um Welten besser als in Muttenz. Ich habe mir schon ein paar Sachen mehr zugetraut. Vor einer Woche musste ich noch sehr viel mehr aufpassen“, erklärt Neff.

„Nächste Woche kann ich noch mal auf der Straße fahren und dann hoffe ich, dass es bis zur WM vollends okay ist.“

Dass sie nach einer für sie nicht einfachen Saison ihren neunten Weltcupsieg feiern konnte, bedeute ihr „sehr viel“, so Neff. „Ich freue mich riesig, dass ich genau rechtzeitig vor der WM wieder schnell Rad fahren kann. Das macht mich sehr zuversichtlich für die Weltmeisterschaften.“

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