Weltmeisterin wechselt ins Ötztal

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Eine Schweizerin, die 2015 von einem deutschen in ein österreichisches Team wechselt: Kathrin Stirnemann ©Thomas Weschta/EGO-Promotion

Im österreichischen Ötztal hat sich ein neues Team formiert. Angeführt wird das künftige Haibike Ötztal Pro Team der Weltmeisterin im Eliminator Sprint, der Schweizerin Kathrin Stirnemann. Zwei Fahrer kommen aus dem früheren Ötztal-Scott Team.

Kathrin Stirnemann lüftete am Donnerstag (20.11.) das Geheimnis um ihre künftige sportliche Heimat. Sie bleibt bei der Marke ihres fahrbaren Untersatzes, wechselt aber vom Sabine Spitz-Haibike Team ins Haibike Ötztal Pro Team.

Die 25-jährige Stirnemann war vier Jahre lang für die Equipe von Sabine Spitz unterwegs und entwickelte sich dort zur Weltklasse-Sprinterin, machte aber auch im Cross-Country deutliche Fortschritte. Stirnemann gewann 2014 den Eliminator-Weltcup, und holte sich EM- und WM-Titel. In Cairns gelang ihr mit Rang sechs das beste Weltcup-Resultat ihrer Karriere.

„Ich hatte vier sehr gute Jahre und habe von Sabine und dem Team profitiert. Ich habe das sehr geschätzt und hatte eine gute Zeit. Ich freue mich aber jetzt einen neuen Weg einzuschlagen und dabei auf das gleiche Material vertrauen zu können“, erklärt Kathrin Stirnemann gegenüber acrossthecountry.net.

Ziel Nummer eins: Rio 2016
Der „neue Weg“ bedeutet auch eine neue Rolle. Im Haibike Ötztal Pro Team wird Stirnemann eine Führungsfigur sein, auch im Blick auf die beiden österreichischen Nachwuchsfahrer Fabian Costa (U23) und Anna Spielmann (Juniorin), die dem Verein in Haiming entstammen.

Da es 2015 im Weltcup ja keinen Eliminator-Wettbewerb mehr gibt, will sich Kathrin Stirnemann mehr auf die olympische Cross-Country-Disziplin fokussieren. „Vielleicht ist das gar nicht schlecht. So kann ich mich ganz auf Cross-Country konzentrieren. Es hat sich ja schon manchmal gezeigt, dass es schwierig ist beides unter einen Hut zu bekommen. Mein Ziel ist es die Olympia-Quali für Rio 2016 zu schaffen“, beschreibt Stirnemann ihre Vorstellungen von der nahen Zukunft. Die Top-Ten im Weltcup sind der konkrete Maßstab für die kommende Saison.

Den Weltmeister-Titel im Eliminator will sie in Andorra, wo sie 2013 ihren ersten Sprint-Weltcup-Sieg feierte, aber auf jeden Fall versuchen zu verteidigen.

Cape Epic-Premiere
Zur Saison-Vorbereitung, so erzählt Kathrin Stirnemann noch, wolle sie im März erstmals das Absa Cape Epic bestreiten. Ihre Partnerin dafür ist noch nicht bekannt. „Ich bin gespannt darauf und hoffe mit einer ordentlichen Form da raus zu kommen“, so Stirnemann.

Ihre neue Equipe hat sie bereits bei einem ersten Treffen kennen gelernt. „Die Leute sind gut drauf, ich freue mich sehr. Mir ist wichtig, dass es ein wirkliches Team ist und dass man nicht nur nach außen so auftritt. Die Chemie stimmt auf jeden Fall“, meint Kathrin Stirnemann.

Organisation liegt beim Verein in Haiming
Die „Leute“, das sind außer den Genannten auch noch Karl Markt und Gregor Raggl, die beide schon für das Ötztal Scott-Team gefahren sind. Identisch ist mit der Ötztal-Tourismus der eine Hauptsponsor, nicht aber die Team-Organisation, die in den Händen des Vereins, bzw. dessen Obmanns Gerhard Auf der Klamm und von Christoph Waldhart liegen wird.

„Der Verein hat viel Erfahrung, dort ist die sportliche Organisation gut aufgehoben“, meint Ernst Spreng, der wie schon bei Ötztal Scott für die Medienarbeit des Teams verantwortlich ist.
„Unser Verein fördert derzeit fast 200 Nachwuchsfahrer. Wir freuen uns jetzt darauf, dass man uns das Vertrauen schenkt, auch ein Weltcupteam zu führen“, erklärt Gerhard Auf der Klamm.

Man sei von Anfang an mit zwei Zielen angetreten, spricht Spreng für Ötztal Tourismus. Einerseits zu zeigen, dass man auch von Österreich aus im Weltcup erfolgreich sein kann und zweitens Nachwuchs zu fördern und zu entwickeln.

„Dieses Ziel haben wir erreicht“, wird Oliver Schwarz, GF Ötztal Tourismus zitiert. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir auch in Zukunft in einer neuen Konstellation im Mountainbike-Sport vertreten sein werden.“

Haibike, als langjähriger Sponsor des Haiminger Vereins im Ötztal, bot sich da als Partner an. Die Bike-Marke sieht in der Kombination von Jugendförderung, Weltcup-Team und touristischem Partner eine Chance.

Mit Corina Gantenbein wechselt eine weitere Schweizerin ins Team. Gantenbein erklärte gegenüber den Schweizer Kollegen von ride.ch, dass ihr das Team Gelegenheit biete ihr Arbeitspensum auf 50 Prozent zu reduzieren. Kathrin Stirnemann war auch interessiert ein Schweizer Pendant in der Equipe zu haben, schon wegen der gemeinsamen Anreise.
Die 28-Jährige verzeichnete 2014 einen 17. Platz beim Weltcup in Pietermaritzburg als bestes Resultat.

Dagegen geht Sprint-Europameister Daniel Federspiel, der bisher auch für Ötztal Scott fuhr, eigene Wege.

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