WM Andorra: Deutsches Damen-Trio mit Top-Ten-Potenzial

Morath_Batty_WC15_ValdiSole_Damen_acrossthecountry_mountainbike_by Goller.
Will bei der WM ihre Serie guter Ergebnisse fortsetzen: Adelheid Morath, hier vor der Kanadierin Emily Batty ©Erhard Goller

Die ganz großen Medaillen-Optionen sind sie nicht, die drei deutschen Damen, die am Samstag (12 Uhr) bei der WM in Andorra an den Start gehen. Aber für top Resultate sind Sabine Spitz, Adelheid Morath (BH-Sr Suntour-KMC) und Helen Grobert (Ghost Factory Racing) auf jeden Fall gut.

Es ist der letzte und absolute Höhepunkt in der vorolympischen Saison und es versteht sich von selbst, dass Adelheid Morath ihre Serie starker Vorstellungen seit Ende Juli fortsetzen will. Neunte bei der EM und dann die Plätze 13, fünsf und sechs bei den folgenden Weltcup-Rennen, das war eine Aneinanderreihung an Top-Resultaten wie sie Adelheid Morath noch gar nie in ihrer Karriere gelungen ist.

„Die Form passt und ich hoffe, ich kann sie auch bei der WM in ein Resultat umsetzen“, sagt die 31-Jährige.
Vor zwei Jahren, da hatte sie beim Weltcup dort oben in den Pyrenäen einen prächtigen Start. Doch es war ihr Comeback nach Schlüsselbeinbruch und so war es nicht verwunderlich, dass sie noch auf Platz 13 zurückfiel.

Sabine Spitz hat ganz auf die Karte WM gesetzt („Saisonziel Nummer eins“). Sie hat die beiden Übersee-Weltcups ausgelassen. Sie hat sich die Reisestrapazen gespart, ist dafür die Trans-Schwarzwald gefahren und kann mit dem positiven Gefühl an den Start gehen, 2013 in Andorra gewonnen zu haben.
Mit der Höhe kommt sie jedenfalls gewöhnlich sehr gut zurecht.

Das Leistungs-Delle im Val di Sole, die durch die Belastung der Trans-Schwarzwald und einen Infekt zustande kam, scheint wieder geglättet. Konditionell fühlte sich Spitz diese Woche sehr gut. Sorgen machte nur ein Gleitwirbel, der Behandlung nötig hatte. Der sollte am Samstag an der richtigen Stelle bleiben, damit aus den Ambitionen der 43-Jährigen was wird. Die hat sie bestimmt, denn umsonst hat sie sich nicht sechs Wochen lang auf die WM vorbereitet.
Was drin ist? Schwer zu sagen. Ihre Prognosen bringt sie in einem Interview mit der Badischen Zeitung so auf den Punkt: „Es ist sogar schwierig, überhaupt in die Top-Ten zu kommen, das Level und die Leistungsdichte liegen extrem hoch. Bei einigen Rennen landeten Top-Drei-Fahrerinnen plötzlich auch mal zwischen den Rängen 15 und 20. Es geht häufig nicht nur um die körperliche Leistungsfähigkeit, sondern auch, ob man mental in der Lage ist, alles aus sich herauszuholen.“

Ein schöner (Ab-)Schluss ziert alles
Helen Grobert kann ganz locker an den letzten Saison-Höhepunkt heran gehen. Nachdem es im Val di Sole wieder prima lief (9.).
„Ich bin mit meiner Weltcup-Saison mega zufrieden. Die WM ist das letzte ganz große Rennen und für mich ein schöner Abschluss des Jahres“, sagt Grobert. „Danach kommt nur noch mein Heimrennen in Bad Säckingen.“ Ein schöner (Ab-)Schluss würde das Jahr noch zusätzlich verzieren.

Sie war übrigens vom Trainingslager in Livigno noch mal nach Hause gereist. „Ich war lange genug in der Höhe und ich vertrage das ganz gut. Wie man letztes Jahr in Méribel gesehen hat“, meint Grobert. Damals gewann sie den U23-Weltcup.

Die Medaillen-Hoffnungen sind für das Trio dennoch vage. Wenn Sabine Spitz in die Phalanx von Fahrerinnen wie Annika Langvad (Dänemark), Pauline Ferrand Prevot aus Frankreich, Weltcup-Siegerin Jolanda Neff (Schweiz) oder auch Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Norwegen) eingreifen kann, wäre das schon eine echte Überraschung. War der Weltcupsieg vor zwei Jahren allerdings auch.

Facebook Auto Publish Powered By : XYZScripts.com