WM Cairns (U23): Bronze für Max Brandl – Sam Gaze verteidigt Titel

FOTO | Max Brandl auf dem Weg zu U23-Bronze ©Erhard Goller

Der Freiburger Max Brandl hat im U23-Rennen der Cross-Country-Weltmeisterschaften in Cairns, Australien mit Bronze im U23-Rennen die erste Medaille für das deutsche Team geholt. Der Neuseeländer Sam Gaze verteidigte seinen Titel in 1:17:43 Stunden mit elf Sekunden Vorsprung auf den Südafrikaner Alan Hatherly und 51 Sekunden vor Brandl.

 

Im vierten Wettbewerb gibt es für den BDR die erste Medaille. Max Brandl erwischt im Gegensatz zum Staffel-Rennen einen guten Start und positioniert sich in der siebenköpfigen Spitzengruppe.

„Es war klar, dass die Startphase wichtig ist, das habe ich aus der Staffel mitnehmen können und mich konzentriert nicht die gleichen Fehler wieder zu machen“, erklärte Brandl zu diesem wichtigen Teil des Rennens.

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Max Brandl behält im Dschungel von Cairns den Durchblick ©Thomas Weschta/EGO-Promotion

Die Spitzengruppe verringert sich auf sechs Fahrer, nachdem Weltcup-Gesamtsieger Martins Blums aus Lettland in Runde drei von sechs einen Defekt erleidet. In der vorletzten 4,31-Kilometer-Schleife greift Titelverteidiger Sam Gaze an, Brandl ist an zweiter Position, kann aber nicht folgen.

Der Südafrikaner Alan Hatherly geht an Brandl vorbei, doch der hält sich an dritter Stelle. „Es hat mich überrascht, dass die anderen nicht hinterher gekommen sind“, gesteht Brandl. „Ich habe an ein Zitat gedacht: Für kurze Zeit leiden, für immer ein Held. Das habe ich umgesetzt und mir vorgenommen, noch einmal den Berg irgendwie zu überleben“, erzählte der 20-Jährige von seinem Kampf, den er mehr gegen sich als gegen den Dänen Sebastian Carstensen Fini führte.

Max Brandl ©Erhard Goller
Max Brandl ©Erhard Goller

Er habe eigentlich damit gerechnet, dass Carstensen Fini das Loch „locker“ wieder schließen würde, so stark wie er vorher geklettert sei.

Doch dem schwanden auch die Kräfte. Eingangs der letzten Runde trennte die beiden Bronze-Aspiranten 16 Sekunden, Hatherly war hinter Gaze immer noch in Schlagdistanz und für Brandl schon aus den Augen verloren.

„Ich habe Krämpfe bekommen, es ging mir so dreckig. Ich dachte, scheiß drauf, da musst du durch.

Sam Gaze holt Gold vor Alan Hatherly ©Erhard Goller
Sam Gaze holt Gold vor Alan Hatherly ©Erhard Goller

Aber der Abstand nach hinten ist nicht kleiner geworden, am letzten Berg sogar größer. Als ich oben die beiden Junioren Tim Meier und Leon Kaiser stehen sah, wusste ich, jetzt habe ich es geschafft. So konnte ich die Abfahrt ohne Risiko nehmen und auf der Flachpassage alleine in Richtung Ziel drücken“, erklärte Brandl wie er sich schließlich durchsetzte.

Marc Schäfer, Junioren-Bundestrainer und persönlicher Coach von Brandl, ballte die Fäuste, als Brandl am Beginn der Zielgeraden alleine auftauchte.

Max Brandl, der aus Lohr am Main stammt, schüttelte den Kopf. „Ich glaube, ich brauche noch ein paar Tage, um das zu realisieren.“

Zum letzten Mal hatte es 2013 durch Julian Schelb für den BDR eine WM-Medaille im U23-Bereich gegeben.

Egger mit Defekt und Sturz

Sein Lexware-Teamkollege Georg Egger war an zwölfter Stelle, eine halbe Minute hinter der Spitze fahrend in der dritten Runde mit Hinterrad-Defekt Defekt weit zurückgefallen. „Es ging auch nicht so gut, wie ich mir das erhofft habe“, bekannte Egger, „den Platz hätte ich vielleicht halten können, aber mehr auch nicht.“ Zum Schluss stürzte er auch noch, so dass er aufgeben musste. Eine Schnittwunde am Knie musste genäht werden.

Hofmanns Rechnung geht auf

Mit Robin Hofmann (Haibike-KMC) kam ein Wombacher Vereinskollege von Max Brandl als 35. (+6:00) und damit zweitbester Deutscher ins Ziel. Hofmann war mit sich und seinem Rennen im Reinen, nachdem er im Frühjahr eine länger Phase mit gesundheitlichen Problemen zu überstehen hatte.

„Ich habe im Startloop viel investiert, weil es danach sowieso einen Stau gab. Das ist aufgegangen. Hier muss man jede Gelegenheit nutzen, um Positionen gut zu machen, weil man sie nicht so schnell wieder verliert“, erklärte Hofmann.

„Diesmal konnte ich mein Tempo auch durchziehen und habe am Schluss nichts mehr verloren.“

Lukas Baum (Kurschat Consulting) war nach einer Krankheitsphase als 44. (+7:31) nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. „Mehr war heute nicht drin“, schüttelte er den Kopf. „Gott sei Dank ist die Saison rum.“

Fagerhaug musste passen

Nove-Mesto-Sieger Petter Fagerhaug aus Norwegen war nicht am Start. Er war am Mittwoch im Training auf die Schulter gestürzt. Es ist wohl nichts gebrochen, doch Fagerhaug war in der Schulter am Freitagvormittag nicht stabil genug, das Risiko zu hoch.

Der Gesamtweltcup-Dritte war nicht in einer technischen Passage, sondern auf der flachen Startloop im Training weg gerutscht.

 

 

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