WM Hafjell / Team Relay: Frankreich triumphiert – BDR-Quartett Fünfter

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Start zum Team-Relay. Jordan Sarrou hat ein Problem mit der Kette, klickt aus und gleich bleibt Julian Schelb an ihm hängen. Eine Situation, die das deutsche Team gleich in die Defensive bringt. ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Das BDR-Quartett hat im Staffel-Wettbewerb der Weltmeisterschaften im norwegischen Hafjell Rang fünf belegt. Der Titel ging an Frankreich vor der Schweiz und Tschechien.

Für die deutsche Staffel beginnt der Wettkampf sehr unglücklich. Der Franzose Jordan Sarrou hat am Start ein Problem mit der Kette, klickt aus und U23-Fahrer Julian Schelb (Multivan-Merida) bleibt an ihm hängen. So geht der Münstertäler als Letzter des 27-köpfigen Feldes in den ersten Anstieg.

Das Handicap wird nicht kleiner, als Luca Braidot vom Titelverteidiger Italien einen Defekt erleidet und dadurch ein Stau entsteht. „Ich bin nicht vorbei gekommen und musste warten, dann wieder los sprinten und noch zwei, dreimal anhalten, weil es vor mir stockte“, erklärt Julian Schelb verärgert.
Er wechselt erst an zwölfter Position und hat damit schon wichtigen Boden gegenüber den Franzosen verloren.

Junior Luca Schwarzbauer (Lexware Mountainbike Team) aus Nürtingen erwischt einen rabenschwarzen Tag. „Das war unter aller Kanone“,urteilt er selbst, nachdem er an 15. Position gewechselt hat. „Es war als wäre ich nach langer Trainingspause mein erstes Rennen gefahren“, so Schwarzbauer. Seine Vorbereitung läuft auf das Junioren-Rennen am Donnerstag hinaus. „Das war für die Staffel natürlich nicht optimal“, bekennt Schwarzbauer, „es tut mir sehr leid für das Team.“

Sabine Spitz (Haibike) bringt das deutsche Quartett auf Rang elf, verbessert aber die Ausgangsposition deutlich. „Von der Belastung her ging es eigentlich ganz okay. Ich hatte einen kleinen Strauchler, aber das ist normal wenn man Vollgas fährt. Das ist nicht so einfach. Wie viel meine Runde wert war, sieht man dann an den Zeiten“, so Spitz.
Im Vergleich zur Kanadierin Catharine Pendrel (Luna Pro) zum Beispiel war sie nur neun Sekunden langsamer und damit eine Bestätigung des guten Gefühls.
Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) hatte eine undankbare Aufgabe, zumal er sich an einigen Frauen vorbei manövrieren musste.

Manuel Fumic: Gleiche Zeit wie Schurter und Kulhavy
Vor ihm fuhren mit dem Franzosen Maxime Marotte, dem dreifachen Weltmeister Nino Schurter (Schweiz) und Olympia-Sieger Jaroslav Kulhavy drei Weltklassefahrer. Da war es unmöglich 40 Sekunden und mehr Rückstand wett zu machen.

Fumic fuhr dennoch ein starkes Rennen, hatte am Ende genau die gleiche Rundenzeit wie Nino Schurter (Scott-Odlo) und Jaroslav Kulhavy (Specialized Racing) und rettete einen starken fünften Platz, der dem BDR wichtige Punkte im Nationenranking bringt.

„Ich war leider zu weit hinten und musste ein paar Damen überholen. Aber mit meiner Leistung bin ich super zufrieden. Ich bin guter Dinge für das Einzelrennen am Samstag“, so Fumic. „Klar hätten wir gerne eine Medaille gewonnen, aber Rang fünf ist jetzt nicht so schlecht. Wir haben uns wacker geschlagen.“
Sechs Sekunden hinter den USA und 1:31 Minuten hinter Frankreich (52:02) gingen erreichte er als Fünfter das Ziel.
Die Schweiz hatte 45 Sekunden Rückstand, Tschechien 55 Sekunden.

Schurter versus Kulhavy
Für Nino Schurter war auch nichts mehr auszurichten. Wie erwartet fuhr er noch vom sechsten auf den zweiten Platz, doch der Rückstand von 50 Sekunden auf die Franzosen war eine zu große Hypothek. „Man kann auf einen Elite-Fahrer vielleicht zehn bis 15 Sekunden gut machen, aber nicht 50“, meinte Schurter. Er drückte den Rückstand auf 40 Sekunden, aber das, so der Schweizer, habe ihn „demotiviert“.

Bis er dann gewahr wurde, dass Jaroslav Kulhavy zehn Sekunden (so war er auch gestartet) hinter ihm unterwegs war, als es in den letzten längeren Anstieg hinein ging. Just der Anstieg, an dem ihn der Olympiasieger vor einem Jahr beim Weltcup-Finale abgehängt hatte.
„Ich dachte, nein, das kann nicht sein“, erzählte Schurter lachend. Er gab noch mal Gas und sicherte seinem Team Silber.

Andri Frischknecht („ich war voll über dem Limit“), Florian Chenaux und Jolanda Neff, die genau zwei Sekunden langsamer war als ihre U23-Rivalin Pauline Ferrand Prevot, bildeten mit Schurter das Schweizer Quartett.

Ergebnisse

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