WM Nove Mesto: Schweizer Triumph im Damen-Sprint

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Das Schweizer Siegertrio nimmt Glückwünsche von der unterlegenen Ingrid Boe Jacobsen entgegen. Von links: Ramona Forchini, Kathrin Stirnemann und Linda Indergand ©Erhard Goller

Eins, zwei, drei. Die Schweizer Sprinterinnen ließen zum Auftakt der WM in Nove Mesto dem Rest der Konkurrenz nichts übrig und gewannen in der Reihenfolge Linda Indergand (Focus XC), Kathrin Stirnemann (Haibike-Ötztal) und Ramona Forchini (Strüby-BiXS) alle drei Medaillen. Nadine Rieder schied sehr unglücklich im Viertelfinale aus und wurde Neunte.

Es sah fast spielerisch leicht aus, wie sich Linda Indergand ihren zweiten Weltmeistertitel nach Hause fuhr. „Nein, gewinnen ist nie einfach“, wehrte sie ab. Irgendwie schaffte sie es aber, es einfach aussehen zu lassen und sie war in der Lage das Sprint-Gold bereits 50 Meter vor der Ziellinie zu feiern. Vielleicht lag es auch daran, dass sie sich vom Druck auf eine Titelverteidigerin nicht beeindrucken ließ, sondern das in Stärke umwandelte.

„Vor dem Wettkampf war ich ziemlich entspannt. Ich wusste, wer gewinnen will, muss mich erst mal schlagen“, sagte sie, begleitet von ihrem typisch-sanftem Lächeln. „Es ist mega schwierig einen Titel zu verteidigen, deshalb freut es mich umso mehr.“

Nun, es ist niemand gelungen. Im Finale ging sie als Erste in den Rock-Garden, holte jagte dann den Anstieg hinauf. Kathrin Stirnemann verlor da ein paar Meter, die sie nicht mehr kompensieren konnte.

„Durch den Rockgarden habe ich hinter ihr nichts gesehen und plötzlich war die Lücke da. Linda war sehr stark und hat verdient gewonnen“, meinte Stirnemann. „Mein Ziel war eine Medaille und die habe ich. Die Abmachung war eins und zwei und jetzt haben wir auch noch drei“, fügte sie lachend hinzu.

Die Dritte im Bunde des glorreichen Trios war Ramona Forchini. Die griff aus der vierten Position Ingrid Boe Jacobsen an und hatte Erfolg. Die Norwegerin, im Vorjahr noch Zweite, musste im Ziel den drei Schweizerinnen gratulieren.

Ramona Forchini jubelte ausgelassen über Bronze. „Es ist meine erste WM-Medaille in der Elite und wirklich speziell. Vorher durfte ich nicht an eine Medaille denken, denn ich war vom Training und vom Rennen in Lostorf noch nicht erholt. Hier jetzt mit einer Medaille zu sitzen, ist mehr als schön“, meinte die U23-Weltmeisterin.

Nadine Rieder und die Vorgeschichte ihres Ausscheidens

Nadine Rieder hatte an diesem Tag nicht das Glück auf ihrer Seite. Sie schied im Viertelfinale unglücklich aus. Die Deutsche Meisterin wurde durch die vor ihr direkt vor dem Rock-Garden stürzende Tschechin Vendula Kuntova entscheidend behindert.

Das hatte eine Vorgeschichte. Nadine Rieder verlor über die Wellen, die man springen konnte, ihre bis dahin dritte Position an Kuntova. „Ich habe heute Lena Wehrle vor mir stürzen sehen und wollte nichts riskieren, obwohl ich das im Training immer gut hinbekommen habe“, erzählte Rieder. So war das Nicht-Riskieren im Grunde das größere Risiko. „Ich konnte ja nicht über sie drüber fahren und bin froh, dass ich selber nicht auch noch gestürzt bin“, so die Allgäuerin.

Sie schloss zwar noch mal zu den beiden führenden Alexandra Engen (Ghost Factory Racing) und Ingrid Boe Jacobsen auf, doch auf der Zielgeraden fehlten ihr dann die Körner, um noch mal dagegen halten zu können.

„Schade, ich habe mich heute so gut gefühlt, vor allem auch auf der Zielgeraden. Aber nachdem ich so viel investieren musste, um wieder ran zu kommen, war ich am Ende einfach zu kaputt“, sagte Rieder, die im Klassement auf dem neunten Platz geführt wird.

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