WM Pietermaritzburg: Schelb sensationell zu U23-Silber – Kerschbaumer wird Weltmeister

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Da fühlt sich Silber wie Gold an: Die faszinierende Aufholjagd von Julian Schelb. ©Marius Maasewerd/EGO-Promotion

Nach einem aufregenden U23-Rennen hat sich Julian Schelb bei der WM im südafrikanischen Pietermaritzburg die Silbermedaille geholt. Bronze ging an Michiel van der Heijden (Ned). Favorit Gerhard Kerschbaumer aus Italien holte sich den Titel. Christian Pfäffle wurde Siebter, Markus Schulte-Lünzum nach Defekt Zehnter.

Julian Schelb lieferte im Cascade MTB Park ein sensationelles Rennen ab. Der Münstertäler wurde 200 Meter nach dem Start von einem Franzosen vom Rad gefahren und musste gemeinsam mit seinem Teamkollegen Martin Gluth von ganz hinten den Wettkampf wieder aufnehmen.
„Ich dachte, das darf ja nicht wahr sein. Da kann man eigentlich nur noch drüber lachen“, erzählte Schelb zu dieser Situation. Bei der EM war er in einer ähnlichen Situation, hatte aber gleich nach dem Start schon drei Minuten Rückstand.

So nahm er es mit Humor und pflügte mit einer famosen, auch mental starken Leistung durch das Feld und eroberte sich in der fünften von sechs Runden den Silber-Rang. Drei Runden lang war dabei mit dem Neuffener Christian Pfäffle unterwegs. Beide wirkten wild entschlossen und offensichtlich in bester Verfassung.
In der vierten Runde fuhr Julian Schelb aus der Verfolgergruppe weg und griff nach Bronze.
„Ich bin einfach die ganze Zeit Vollgas gefahren und habe in den Downhills voll riskiert. Als man mir sagte, dass der Rückstand auf drei immer kleiner wird, habe ich mich entschlossen noch eins drauf zu legen“, erklärte Schelb dazu.

Vorne lagen zu diesem Zeitpunkt drei Italiener, nachdem Markus Schulte-Lünzum (Haltern) an dritter Stelle liegend wegen eines Defekts zurückfiel.

Gemeinsam mit Kerschbaumer war Luca Braidot an führender Positon, als er schwer stürzte und fast eine Minute nicht weiter fuhr. Dadurch kam Julian Schelb heran und konnte schließlich vorbei gehen.
Er schnappte sich auch gleich noch dessen Zwillingsbruder Daniele Braidot. Ohne Wackler kam er durch den 4,7 Kilometer langen Kurs und holte schließlich die mit 58 Sekunden Rückstand die erste U23-Medaille für den BDR seit Manuel Fumic’ Weltmeistertitel 2004.

In den letzten beiden Runden begann es zu regnen und machte speziell die Steinpassagen sehr schlüpfrig. „In der vorletzten Runde wäre ich im Rock Garden beinahe gestürzt und bin nur noch auf dem Oberrohr durchgekommen. Deshalb habe ich mich in der letzten Runde entschieden dort zu laufen, weil ich die Medaille nicht mehr riskieren wollte. Da hätte ich alles verspielen können“, erklärte Schelb.

Es war die richtige Entscheidung. „Ich wollte Weltmeister werden, aber nach dem Verlauf bin ich jetzt natürlich hochzufrieden. Ich habe immer an mich geglaubt fühle mich überglücklich“, erklärte Schelb.

Christian Pfäffle lag drei Kilometer vor Schluss noch auf Rang vier, doch dann verließen den 20-Jährigen die Kräfte. „Schade, dass ich die drei Plätze noch verloren habe, aber ich bin mit Rang sieben super zufrieden. Top-Ten war mein Ziel und ich war nicht weit von den Medaillen entfernt“, kommentierte Pfäffle.

Enttäuscht war natürlich Mitfavorit Markus Schulte-Lünzum. Vor allem auch weil die Reparatur seines Vorderrads nicht schnell genug ging, so dass er alle Chancen verlor.

Martin Gluth gelang nicht das gleiche Kunststück wie seinem Lexware-Rothaus Teamgenossen Julian Schelb, trotzdem konnte er am Ende als 20. noch ein gutes Resultat erzielen. Ohne dieses Handicap hätte es wohl zu einem Top-15-Resultat gereicht. „Ich hatte die ganze Zeit super Druck“, meinte Gluth.

Ergebnisse

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